Beispiele für Leerstand in München

Baaderstraße 61

Leerstand seit: ca. 2019
Wohnungen: 21
Eigentümer: GbR Steindl Eder

  • Das denkmalgeschützte Haus im Glockenbachviertel wurde seit mindestens 2019 systematisch und ohne Rücksicht auf die Mieter*innen entmietet.
  • Seitdem wurden verschiedene Baumaßnahmen angefangen, aber nicht beendet.
  • Laut der letzen verbliebenen Mieter*innen gibt es seit 2022 einen Wasserschaden im Haus.

Ten Towers

Adresse: Dingolfinger Str. 1-15

Leerstand seit: 2022
Gesamtfläche: 69.000 Quadratmeter auf 15 Stockwerken

Eigentümerin: Wealthcap, 100%ige Tochter der Unicredit/Hypo Vereinsbank

  • 2013 hat Wealthcap die Ten Towers für 206 Millionen Euro von Evans Randall gekauft, was einem Preis von knapp 3.000 EUR pro Quadratmeter entspricht.
  • Die Telekom ist mit 3.000 Mitarbeitenden Ende 2022 ausgezogen.
  • Bis Mitte/Ende 2025 sollten die Ten Towers durch Sanierungsmaßnahmen für die neue Nutzung fit gemacht werden.
  • Nun gibt es laut Presseberichten neue Pläne für ein Nutzungskonzept, das neben Büros auch ein Hotel und eventuell Wohnungen vorsieht.

Landwehrstraße 48

Leerstand seit: 2019
Wohnungen: 21
Eigentümer: Münchner Wohnen (ehem. GWG)

  • Das Haus wurde 2018 von der damaligen GWG erworben. Lange war nicht klar, ob das städtische Wohnungsunternehmen das Haus abreißen oder sanieren würde.
  • Heute sind nur noch 8 Wohnungen im Haus bewohnt. Die verbliebenen Mieter*innen beklagen sich über Schäden am Haus durch den Leerstand, hohe Heizkosten, Schimmel, ungeklärte Wasserverbräuche und offene Baustellen im Haus.
  • Eine „schonende“ Sanierung ist von Seiten der Münchner Wohnen angekündigt.

Pettenkoferstraße 5

Leerstand seit: 2019
Wohnungen: 12
Eigentümer: dbc Deutsches Beratungs-Center für Vermögen und Finanzen GmbH (insolvent)

  • Durch Crowdinvesting sollte hier die Sanierung eines 1902 erbauten denkmalgeschützten Hauses erfolgen. Die Fertigstellung war für 2020 geplant, eine Baugenehmigung lag laut dem Investor, der dbc Deutsches Beratungs-Center für Vermögen und Finanzen GmbH, vor.
  • Der durchschnittliche Verkaufspreis für die Wohnungen ist im Exposé mit 16.250€/qm angegeben.
  • Der Eigentümer ist mittlerweile insolvent.

Steinheilstraße 1

Leerstand seit: 2016
Wohnungen: 12
Eigentümer: Maxpalais 1 GmbH (früher Pinna Vermögensverwaltung; beide Sitz in Grünwald)

  • Seit 2016 steht das unter Denkmalschutz stehende Mehrfamilienhaus in der Maxvorstadt leer. Kaum waren die Mieter*innen ausgezogen wurden die Wohnungen laut der Nachbarschaft unbewohnbar gemacht.
  • Von außen sieht das Gebäude in einem guten Zustand aus. Innen wurden vor vier Jahren Modernisierungen vorgenommen. Bewohnt wird das Haus seitdem trotzdem nicht.
  • Mit einer Stadtratsanfrage wurde die Stadt auf den Leerstand 2020 aufmerksam gemacht. Der Leerstand wurde wegen der Sanierung gestattet. Der Bodenwert des Grundstücks stieg allein zwischen 2016 und 2019 um 80 Prozent
  • Der alte Eigentümer, die Pinna Vermögensverwaltung, gehören weiter Häuser in der Klenzestraße, die größtenteils leer stehen und wo zuvor ein Großteil der Mieter*innen auf harten Wege entmietet wurden.
  • Ende Mai 2021 wurde das leerstehende Haus für 20 Millionen verkauft – an die Maxpalais 1 GmbH. Ein gutes Geschäft für Pinna

Agnesstraße 48

Leerstand seit: 2018
Wohnungen: 15
Eigentümer: Agnes48 UG (Teil der M-Concept Group mit Sitz in Grünwald)

  • Ab 2017 wurden die Mieter nach einer angekündigten Modernisierung mit horrenden Mietpreissteigerungen Stück für Stück entmietet.
  • Nachdem der letzte Mieter 2018 ausgezogen war, änderte M-Concept den Plan. Man wollte das Haus abreißen, um auf dem Grundstück Luxuseigentumswohnungen zu bauen.
  • Einer Initiative der Nachbarschaft ist es zu verdanken, dass das Haus unter Denkmalschutz gestellt und somit gerettet wurde. Seitdem steht das Haus leer.
  • Der Investor scheint das Haus verrotten zu lassen, um den Denkmalschutz zu umgehen. Ein Versuch der Stadt, das Haus zu kaufen, scheiterte.

Freischützstraße 75-81, Johanneskirchnerstraße 98, 100

Leerstand seit: 2017
Wohnungen: 77
Eigentümer: Gröner Group

  • Der Block aus den 90er Jahren am Stadtrand von Johanneskirchen galt lange als belebtes und beliebtes Stadtteilzentrum.
  • 2017 wurden die letzten Bewohner*innen entmietet, um für eine Sanierung Platz zu machen. Doch die Sanierung ließ lange auf sich warten und der Bestand verwahrloste zusehends. Fünf Jahre nach der Entmietung begann die Sanierung Anfang 2022, doch schon ein Jahr später wurden die Arbeiten eingestellt. Seitdem herrscht wieder Stillstand
  • Nachbarn bezeichnen den Block als „klassisches Spekulationsobjekt“. Die Eigentümer wechselten seit den 2010er Jahren regelmäßig von der Deutschen Wohnen zur Munich Residential und schließlich zur Gröner Gruppe. Christoph Gröner ist ein großer Sponsor der CDU in Berlin.

Pappenheimerstr. 14

Leerstand seit: ca. 2007
Wohnungen: 170
Eigentümer: Strabag Real Estate

  • 2017 setzt die Stadt einen Bebauungsplan für das denkmalgeschützte Gebäude auf, das auf einer der letzten unbebauten Flächen in der Maxvorstadt steht: Neben Büros soll hier 19 100 Quadratmeter Wohnraum auf einer überbauten Fläche von 11 155 Quadratmetern entstehen.
  • Im gleichen Jahr wird der Klinkerbau von der Telekom an die Strabag Real Estate verkauft.
  • Der neue Eigentümer stellt einen Umbau mit 170 Wohnungen, Kindertagesstätte und Büros in Aussicht.
  • Nach mehreren Jahren des Planungsprozesses zwischen Stadt und Investor erteilt der Stadtrat 2022 die Zustimmung zum vorgelegten Konzept. Es folgen Gespräche zur Klärung offener Punkte, offenbar ohne Ergebnis.

Harthof: Karl-Postl-Straße / Parlerstraße

Leerstand seit: 2020
Wohnungen: Über 100 (Stand Oktober 2025)
Eigentümer: Münchner Wohnen (früher GWG)

  • Die Siedlung am Harthof wurde jahrelang vernachlässigt – kaum Geld wurde in nötige Sanierungsmaßnahmen gesteckt. Seit April 2020 wurden die knapp 30 Häuser entmietet. Geplant war, die Häuser im Oktober 22 abzureisen und die Flächen neu zu bebauen.
  • Die ehemaligen Mieter*innen wurden zu großen Teilen in andere Wohnungen gesetzt, die Mieten sind jedoch in vielen Fällen deutlich gestiegen, was für viele Betroffene eine große Herausforderung dargestellt hat.
  • Fünf Jahre lang nach Beginn der Leerstände passierte nichts. Der lange leerstehende Wohnraum hätte zwischenzeitlich für Menschen in Not genutzt werden können. Im Sommer 2025 begannen dann vereinzelt Abrissarbeiten.
  • Der städtische Leerstandsbericht, der über solche Projekte informiert hat, wurde Anfang des Jahres von der Stadtratsmehrheit abgeschafft.

Schönfeldstraße 14 

Leerstand seit: 2020
Wohnungen: 80
Eigentümer: Dawonia (ehemals GBW) 

  • 2013 wurde das Haus in der Schönfeldstraße wie 32.000 weitere Wohnungen in ganz Bayern unter dem heutigen Ministerpräsidenten Markus Söder für einen Spottpreis an ein Konsortium um die Patrizia AG verscherbelt.
  • Seit 2015 plante man eine Sanierung des in die Jahre gekommen Wohnhauses.
  • 2020 dann die Kehrtwende. Die Mieter*innen wurden mit dem Abriss des Hauses und einem geplanten Neubau konfrontiert.
  • Entstehen würden dabei nur Luxuseigentumswohnungen. Seitdem leert sich das Haus zusehends. Nur noch zehn von 80 Wohnungen sind aktuell bewohnt

Geyerstr. 17

Leerstand seit: 1982
Wohnungen: 10
Eigentümer: Eigentümergemeinschaft

  • Ende der 70er wurde das Haus von einer Gemeinschaft gekauft mit dem Ziel das Haus zu sanieren. Kurz darauf änderte man die Pläne und wollte das Haus abreißen und neu bauen.
  • Doch die Eigentümer*innen wollen größer bauen als es die Stadt erlaubt. Seit vier Jahrzehnten wird nun darum gestritten.
  • Der Wert des Grundstückes hat sich in dieser Zeit mehr als verzehnfacht.

Studentenstadt

Leerstand seit: 2021
Wohnungen: 1.236
Eigentümer: Studierendenwerk München Oberbayern

  • Nach einem Brand im roten Haus der Studentenstadt wurden ab Februar 2021 über 1.000 Studierende aus der Studentenstadt versetzt und drei große Häuser vollständig geleert.
  • Seitdem streiten sich die politischen Verantwortlichen und dringend benötigter Wohnraum steht leer. Die Studierendenwerke wurden in den letzten Jahren von der Landesregierung stark unterfinanziert, wodurch sich ein hoher Sanierungsstau ergeben hat. Dieser wird jetzt zum Verhängnis.
  • Eine Sanierung soll frühestens 2028 abgeschlossen sein. Bis dahin wird die Studentenstadt wohl der größte zusammenhängende Leerstand im Land sein. 

Rablstraße 43

Leerstand seit: 2020
Wohnungen: 17
Eigentümer: Euroboden (Sitz in Grünwald)

  • Auf dem zusammenhängenden Gelände mit der Franziskanerstraße 15, will Euroboden seit 2018 Luxuseigentumswohnungen für 20.000 Euro den Quadratmeter aufwärts errichten. Die Franziskanerstraße 15 wurde in diesem Zuge schon abgerissen.
  • Das denkmalgeschütze Haus in der Rablstraße 43 wurde seit 2020 sukzessive entmietet. Seit einem Jahr steht es nun leer. Seitdem ist auf dem Gelände nicht viel passiert.
  • Aufgrund der gestiegenen Zinsen hat Euroboden im August 2023 angekündigt, dass sie insolvent sind. Es droht ein langer Leerstand.

Türkenstraße 66, Schellingstraße 25, 27

Leerstand seit: 2018
Wohnungen: 19
Eigentümer: Josef Rädlinger Maxvorstadt I GmbH (Früher Omega AG)

  • 2017 wurden die drei Häuser in der Maxvorstadt an die Omega AG verkauft. Im Februar 2018 wurden kurz vor einer Besichtigung des Denkmalschutzamtes Teile des Hauses wie das Treppenhaus von 80 Arbeitern zerstört. Konsequenzen für den Immobilienspekulanten hatte dies nicht.
  • In Folge wurde der Omega genehmigt, die Häuser abzureißen und durch Luxuseigentumswohnungen zu ersetzen. Die Omega AG verkaufte die Häuser anschließend mit sattem Gewinn weiter.
  • Nachdem die Mieter*innen seit 2018 entmietet wurden, stehen die Häuser seit knapp drei Jahren leer.